Social Media Mythen

Soziale Medien sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken. Reale News, Fake News, Likes, Shares, Daten und Algorithmen gehören dabei genau so dazu wie eine Unzahl an Mythen. Die iab AG Social Media unter der Leitung von Laura Pöltl (AboutMedia) hat es sich daher zur Aufgabe gemacht, einige der größten Mythen im Social Media Universum für euch unter die Lupe zu nehmen. In regelmäßigen Abständen widmen sich die Mitglieder der AG einer ganzen Mythologie an Halbwissen und Fehlinformationen in schriftlicher und bewegter Form.


Ohne Influencer Marketing funktioniert Social Media nicht!

Autor: Clemens Marischen, Die Goldkinder

Doch es funktioniert!

Influencer Marketing ist nur eine der vielen Disziplinen im Social Media Marketing und nicht zwangsläufig notwendig oder essentiell für eine erfolgreiche Bespielung der Netzwerke. Sichtbarkeit in den Social Media kann man auch ohne Influencer:innen erreichen!

Influencer Marketing hat den Vorteil, dass die Brand oder das Produkt indirekt von der Reichweite der
Influencer:innen profitiert. Die persönlichen Erfahrungswerte zum Produkt werden zumeist authentisch
vermittelt und neue Zielgruppen können einfacher erreicht werden. Gerade im Produktmarketing ist das
ein oft genutzter (Reichweiten-)Treiber und kann für eine zusätzlichen Push sorgen.

Weil aber Influencer:innen – ähnlich wie klassische Testimonials – das Produkt oder die Marke nicht neutral präsentieren, sondern auch ihre Persönlichkeit einbringen, eigene Meinungen äußern und nur teilweise steuerbar sind, sollte man im Vorfeld genau abwägen, mit wem man eine Kooperation eingeht. Der Ruf der Influencerin oder des Influencers steht dann nämlich in unmittelbaren Zusammenhang mit eurer Marke oder eurem Produkt.

Mittlerweile gibt es unzählige Influencer:innen zu jedem Thema, manche mit einer sehr großen Community (und mit entsprechenden Reichweiten), andere mit einer sehr kleinen, dafür aber ausgewählten Followerschaft (sogenannte Micro- oder Nano-Influencer:innen). Die Koordinierung erfolgt meistens über die Agentur oder spezielle Influencer-Agenturen. Kleinere Influencer-Kooperationen können auch direkt über das Netzwerk abgewickelt werden. Wichtig ist, deine Erwartungshaltung an die Influencer:innen zu kommunizieren, ohne aber im Einzelnen vorzugeben, wie der Content auszusehen hat.

Fazit

Social Media Marketing funktioniert auch ohne auf Influencer:innen zu setzen. Sichtbarkeit und Reichweite können auch anders generiert werden. Selbstredend kann Influencer-Marketing aber ein zusätzliches Instrument im Marketing-Mix sein, um höhere Reichweiten, neue Zielgruppen und einiges mehr zu erreichen. Wie immer sollte man dabei nicht blindlinks handeln, sondern die Zusammenarbeit mit Influencer:innen genau abwägen und durchleuchten.

Autor: Clemens Marischen, Die Goldkinder

Wir brauchen Fans & Follower für Reichweite

Autor: Millad Shahini, Allianz

Es ist wichtig, eine solide Anzahl von Fans und Followern auf Social-Media-Plattformen zu haben, um eine gewisse Reichweite zu erzielen. Allerdings ist das nicht alles, was zählt.

Eine hohe Anzahl von Followern oder Fans bedeutet nicht unbedingt, dass deine Seite eine hohe Reichweite hat. Der Algorithmus der sozialen Medien ist so gestaltet, dass er Inhalte auf der Grundlage von verschiedenen Faktoren priorisiert – wie beispielsweise der Relevanz für den Nutzer und das Engagement der Nutzer.

Das bedeutet, dass selbst wenn du eine große Anzahl von Followern oder Fans hast: Wenn deine Inhalte nicht für sie relevant sind oder nicht genügend Engagement hervorrufen, werden sie nicht so oft angezeigt, wie sie es könnten. Außerdem können gekaufte Follower und Fans, die nicht echt sind, nicht nur deine Reichweite verringern, sondern auch die Engagement-Rate beeinträchtigen, da hinter diesen Konten keine aktiven Nutzer sind, die mit deinen Inhalt interagieren.

Autor: Millad Shahini, Allianz


Auf Pinterest treiben sich nur Personen rum die gerne „basteln“!

Autorin: Laura Pöltl, About Media

Pinterest bietet jede Menge Platz für Inspiration und neue Ideen. So kann schnell einmal der Gedanke aufkommen, dass diese Plattform ausschließlich von Hobby Bastler*innen zur Generierung von DIY-Ideen genutzt wird.

Betrachtet man die Zahlen, wird dieser Mythos jedoch schnell widerlegt. Unter den beliebtesten Kategorien 2021 befinden sich unter anderem auch Entertainment, Bildung sowie Essen und Trinken.

Die visuelle Suchmaschine kann 2022 433Mio. aktive Nutzer*innen verzeichnen. In Österreich wird Pinterest von 1 Mio. Personen pro Monat genutzt. (Quelle: https://www.futurebiz.de/artikel/pinterest-statistiken/).

Fazit

Neben den klassischen Pins, rücken auch auf Pinterest Shopping Funktionen immer mehr in den Fokus. Sie stellen auf der Plattform eine äußerst lukrative Möglichkeit zur Kund*innen-Gewinnung dar. Die organische Sichtbarkeit von Shoppable Pins ist die große Stärke von Pinterest. So sind die Interaktion mit solchen im Jahresvergleich um 44% gestiegen.

Autorin: Laura Pöltl, AboutMedia


Tiktok? Das ist doch nur etwas für 16-Jährige

Autor: Armin Rogl, MediaBrothers

Innerhalb von knapp sieben Jahren wurde Tiktok zu einer der beliebtesten Apps weltweit. Die User waren auf Tiktok zunächst sehr jung und Unternehmen interessierten sich wenig für die Videoplattform. In den letzten 2 Jahren hat sich das Blatt gewendet. Immer mehr Firmen werden auf Tiktok aktiv.

Jeder 5. Österreicher hat einen Tiktok Account – das sind rund 1,75 Mio Österreicher:innen, die sich bei der Videoplattform angemeldet haben.

Unter der klassischen Sozialen Netzwerken ist Tiktok in Österreich damit auf Platz drei hinter Facebook und Instagram. * Weltweit gesehen ist Tiktok sogar die zweitmeist genutzte Social Media App hinter Facebook.

Die Wachstumsrate von TikTok ist einzigartig. Keine andere Social Media Plattform hat in der Vergangenheit seit Start so schnell an Wachstum gewonnen. Insgesamt gibt es mehr als 1 Mrd. Tiktok Konten weltweit, somit hat statistisch gesehen knapp jeder 8. Weltbewohner einen Tiktok Account.

Waren zunächst fast nur Teenager auf Tiktok, ist die Nutzerzahl nun auch in der Altersgruppe 20+ gewachsen. Laut einer Statistik aus dem Jahr 2021 sind 75 % aller Tiktok-User älter als 20. Und immerhin 52% sind älter als 30 Jahre. Die Aussage, dass die Zielgruppe viel zu jung sei, stimmt so also nicht mehr.

Quelle: *2021, Europaweit. Quelle: Mediabynature.de
Quelle: *2021, Europaweit. Quelle: Mediabynature.de

Im Durchschnitt verbringen Nutzer:innen 95 Minuten täglich auf Tiktok. Neun von 10 Nutzer:innen öffnen die App jeden Tag und das im Schnitt 8x innerhalb von 24 Stunden.

Fazit: Wir haben es mit einer Plattform zu tun, die besonders durch ihre extrem hohe organische Reichweite, ihre kombinierten Content-Distributionswege, sowie ihre spezifische Zielgruppenansprache den globalen Markt erobert und unzählige User in ihren Bann zieht.

Fazit

Wir haben es mit einer Plattform zu tun, die besonders durch ihre extrem hohe organische Reichweite, ihre kombinierten Content-Distributionswege, sowie ihre spezifische Zielgruppenansprache den globalen Markt erobert und unzählige User in ihren Bann zieht.

Autor: Armin Rogl, MediaBrothers